die anfänge des e-books lassen sich bis in die 1970er jahre zurück verfolgen. 1971 wurde das „project gutenberg“ an der university of illinois ins leben gerufen. es hatte das ziel, jedem Interessierten urheberrechtsfreie literatur kostenlos in digitaler form zur verfügung zu stellen.
anfangs wurde das jeweilige buch noch recht unstrukturiert von hand abgetippt, später wurden sie eingescannt und digital verbreitet. die meisten texte liegen im txt- oder im einfachem html-format vor. mitte der 1980er jahre gab es in deutschland einige romane auf disketten, die man als diskomane zu verkaufen versuchte. vorreiter auf diesem gebiet war der deutsche autor wilfried antonius hary.
1988 erschien der roman „mona lisa overdrive“ von william gibson als erstes komplett am computer lesbares buch. als sich in den 90ern das internet etablierte, ergab sich damit eine bestens geeignete möglichkeit, e-books zu verbreiten. 1996 erfand die firma palm mit seinen elektronischen organizern (PDAs) einen vorläufer des e-book-readers, da ihre geräte bereits texte im txt-format lesen konnten.
vorerst nur ein nischenprodukt
1999 brachte die firma nuvomedia den ersten e-book-reader auf den markt, das rocket e-book. das gerät war in der lage, mehrere e-books im html-format zu speichern und auch einfache titelbilder und grafiken auf dem schwarzweissdisplay anzuzeigen. allerdings war der preis mit über 600 DM zu teuer für einen massenabsatz und auch die titelauswahl ließ noch deutlich zu wünschen übrig. nuvomedia wurde 2001 von gemstar aufgekauft. dessen e-book-reader konnten das inzwischen weit verbreitete pdf-format verarbeiten und besassen bereits ein farbdisplay. trotzdem konnte sich auch diese firma nicht etablieren, da der preis immer noch zu hoch und das sortiment zu klein waren.
es versuchten sich noch zahlreiche auch namhafte firmen erfolglos an der vermarktung von e-book-reader. zeitgleich wurden neue computerprogramme erfunden, um e-books lesen zu können. in den 2000er blieben e-books eher ein nischenprodukt; hauptsächlich für fach- und wissenschaftsbücher, da es in diesen kreisen rein um den inhaltlichen nutzen geht. bereits auf der frankfurter buchmesse 2007 waren über 30% der fachbücher als e-books erschienen.
durch die weit verbreitete nutzung des internets und die zunehmende verwendung mobiler hardware, die verbesserung der e-book-reader und deren kundenfreundlichere preisgestaltung setzte sich das e-book dann doch langsam durch. das schnelle und einfache downloaden und bezahlen im internet bietet einen zusätzlichen vorteil gegenüber dem besuch des buchladens. die verschiedenen leseformate wie pdf oder mobipocket beschränkt die nutzer in ihrer titelauswahl, da nur bestimmte formate auf dem jeweiligen reader gelesen werden können.
der e-book markt heute
der marktanteil hat sich 2012 gegenüber dem vorjahr von 1% auf 2% verdoppelt. buchportale, die ihren markt hauptsächlich im internet finden, verzeichnen teilweise einen anteil von 10% und mehr. nach all den anfangsschwierigkeiten etabliert sich das e-book dann doch auf dem internationalen markt.
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