bezugnehmend auf diese geschichte erzähle ich euch jetzt wie es mit den samen weiterging. nach einem tag erhielt ich einen brief vom australischen zoll direkt in unser hotel zugestellt. darin hiess es, dass mein samen (der pflanze natürlich…) „heat treated“, also hitzebehandelt wurde und somit also micht mehr gepflanzt werden könnte. weiter stand in diesem brief auch, wo ich den samen wieder abholen könne.
am nächsten tag sind wir dann zum zolllager gefahren und haben uns wie beschrieben im office gemeldet. da es jedoch gerade mittag war, sass dort nur eine aushilfe und die sagte uns ihr boss sei im pub am mittagsdrink. aber es habe eine blaue linie vor dem office und dieser linie sollen wir einfach folgen. – (follow the blue line…)
die linie führte uns mit ein paar kurven direkt zu einer riesigen lagerhalle des zolls. als wir die halle betraten, befand sich beim eingang ein kleines häuschen, dass uns sehr an die hütte aus hänsel und gretel erinnerte. davor befand sich eine theke und darauf eine kleine glocke. die haben wir dann geschwenkt und ein paar mal geklingelt. nach einer weile ging die türe auf und uns torkelte ein schlaftrunkener, älterer mann entgegen, der sich noch die hosen zuknöpfte und den gurt zumachte…
what do you want? – ich zeigte ihm das schreiben und machte eine bemerkung auf schweizerdeutsch zu meinem freund von wegen „dasch aber ä komische vogu“ – er hat jedes wort verstanden und sagte uns dann, dass er eigentlich auch schweizer, aber vor 40 jahren ausgewandert sei… dann fragte er noch, ob wir denn nicht im büro gewesen sind und wieso wir keinen abgabezettel bekommen hätten.
hmm – der mann im büro war beim mittagsdrink…
er sagte nur ach was solls und ging dann meinen samen holen. dieser befand sich in einem plastiksack, in dem eine kleine palme platz gehabt hätte! und war schön ordentlich mit einer zollnummer versehen. und so habe ich dann meinen samen ohne die ganzen formalitäten wieder ausgehändigt bekommen und ich habe ihn heute noch ;-)
– übrigens ihr könnt euch ja nicht vorstellen, was in dieser lagerhalle alles so gebunkert war! von tabackblättern über ausgestopfte tiere bis zu elefantenzähnen war die halle übervoll mit beschlagnahmten artikeln – unglaublich…
Was denn?!? Ein beschlagnahmter Samen? Ja was haben die denn gedacht was das sein könnte??? Hast du ihn übrigens noch, den weitgereisten Samen?
ja! ich habe ihn noch! in australien herrschen eben ganz strikte einfuhrbestimmungen, da es sich um eine insel handelt…
WOW, das ist eine alte story :-) war das nicht zufällig maya (sandoz, bau 881) die dir diesen samen schenkte?
gut erkannt trendy ;-) stimmt genau! die geschichte ist auch schon sehr alt… und ich habe euch jetzt auch noch ein foto des objektes des aufsehens!
und das foto habe ich eben gerade gemacht :-)
und weil es mich jetzt selber gerade interessierte, was das eigentlich für ein toller glücksbringer ist, habe ich folgendes dazu herausgefunden.
es handelt sich um die Sea Bean (Mucuna fawcettii)
und so sieht die frucht der pflanze aus:
bild der frucht
und die geschichte dazu hier
Exotisch, interessant und nützlich, vor allem wenn Mucuna fawcettii den Zustand des Glücks auf seiner bewegten Reise zu bewahren vermag.
[…] doch das ist eine andere geschichte […]