also ich will euch mal eine wahre geschichte erzählen, die sich etwa im ersten jahrzehnt des letzten jahrhunderts zugetragen hat, also vor rund 100 jahren. der hauptdarsteller der geschichte ist nicht etwa wie manche hier vermuten der bauer mit namen dölfeli z., sondern sein ackergaul mit namen neti.

den die neti, liebe leser, war ein ganz besonderes ross. sie war nämlich fähig, einen bauern mit namen dölfeli z. vom markt in bern bis in die gegend zwischen schwarzenburg und guggisberg und nota bene unversehrt nach hause zu bringen. dies alles während dessen der dölfeli den schlaf des betrunkenen gerechten schlief!

zu hause, auf dem hof, wurde er dann abgeladen und ins bett gebracht.

      neti ???

ja, leute und wie ich aus gut unterrichteten kreisen weiss, stand der dölfeli wenn in bern markttag war schon um zwei in der früh auf und fuhr mit seinen kartoffeln, dem gemüse und dem korn, mit seinem pferdewagen nach bern, wo er dann tagsüber seine ware verkaufte. ob er anschliessend noch ein paar beizen besucht hat, oder ob er schon tagsüber getrunken hat, konnte ich nicht eruieren…

wahrscheinlich erscheint mir eigentlich beides. kurz bevor er irgendwo in bern zusammenkrachte oder einschlief, schaffte es der dölfeli irgenwie jedes mal, sich noch auf den bock seines wagens zu setzen und der neti ein hü-kommando zu geben, worauf sich diese tretsicher, mit dem nun ins nirvana entschwindenden bauer als passagier, nach hause fand.

– und der dölfeli z. glaubte übrigens auch an geister!

so geschah es einmal, dass sich ihm kurz nach der abfahrt in richtung bern, an einer stelle im wald nahe schwarzenburg eine gestalt in den weg stellte und das ganze gespann zum stehen brachte. – wie dölfeli später erzählt hat, hat er kurz danach einen höllischen chlapf (wasche) erhalten, obwohl wie er sagte niemand mehr dort gewesen sei. die abdrücke der finger hingegen hatte er noch zwei tage lang und alle haben sie gesehen!

der dölfeli z. war übrigens mein urgrossvater