Taugliche Alternative zum Rauchen?

Gastbeitrag von Patrik Maillard

Seit ein paar Jahren verbreiten sich elektrische Zigaretten auf dem Markt rasant, das macht die Tabakindustrie nervös und dem Staat entgeht viel Geld. Doch was bringen die E-Zigis für die Gesundheit, für die Umgebung und für das Portemonnaie?

Gesundheit

E-Zigaretten sind sicher nicht «gesund», da rennst du besser ein paar Runden im Wald, isst rohes Gemüse und frische Früchte, schläfst genug und entspannst dich regelmässig. Die Fachwelt streitet sich , ob E-Zigis überhaupt gesundheitsgefährdend sind und falls ja, in welchem Masse. Für verlässliche Langzeitresultate ist das Verdampfen schlicht noch ein zu junges Phänomen. Was man aber weiss ist, dass bei der Verbrennung von Tabak sehr viele Giftstoffe erst entstehen, von Teer über Kohlenmonoxyd bis zu Formaldehyd wird da allerhand Schädliches und zum Teil Krebserregendes über die Lunge dem Körper zugeführt.

Diese Verbrennungsgifte entfallen bei den elektrischen Zigaretten gänzlich. Dafür sind diese kein Naturprodukt, die Inhaltsstoffe der Liquids (die Flüssigkeit, die verdampft wird) sind ziemlich genau dieselben, wie sie in Nebelmaschinen eingesetzt werden und teilweise auch in Zahnpasten vorkommen. Dazu kommen lebensmitteltaugliche Aromen. Wenn du europäische oder amerikanische Liquids kaufst, sind die Inhaltsstoffe immer deklariert. Ein nikotinloses Liquid zu schlucken wäre demnach zwar unangenehm, aber nicht giftig. Wie gesagt weiss man aber noch zu wenig, welchen Effekt diese Mixtur auf den Körper hat, wenn sie inhaliert wird.

Positive Nebeneffekte

Auf die Kondition und das allgemeine Wohlbefinden hat sich der Umstieg bei mir positiv ausgewirkt.Seit rund zwei Monaten dampfe ich Liquids mit Nikotin, nachdem ich vorher mehr als ein Päckli Zigis geraucht habe. Selten gönne ich mir noch eine Pyro (klassische Zigarette), das Verlangen hat massiv abgenommen. Die Kleider stinken nicht mehr, ich kann in der Wohnung und bei der Arbeit dampfen, ohne jemanden zu behelligen und ich brauche nicht einmal mehr einen Fünftel des Geldes, das ich vorher für meine Parisiennes ausgegeben habe. Der Staat kassiert zur Zeit noch keine Sondersteuern und die mächtige Tabaklobby verliert täglich Konsumentinnen und Konsumenten an die Dampfergemeinde. Das sind für mich gute Gründe zum Umsteigen, zumal ich überzeugt bin, dass ich meinen Körper weniger schädige als ich es bisher mit den Glimmstengeln tat.

Befriedigung

Der Konsum ist dabei meines Erachtens ähnlich befriedigend wie beim Rauchen klassischer Zigis, die mir mittlerweile kaum mehr schmecken. E-Zigaretten werden technisch immer besser, von der Geschmacksentfaltung und Dampfentwicklung bis zu Akkulaufzeiten von bis zu zwei Tagen. Liquids mit Nikotin dürfen in der Schweiz nicht vertrieben werden. Deshalb müssen diese im EU-Raum bestellt werden, was allerdings legal ist (bis zu 150 ml dürfen eingeführt werden). Die Kosten belaufen sich inkl. Versandkosten auf ca. sFr. 6.50 pro Fläschchen mit 10 ml Liquid, den gewünschten Nikotingehalt kann man bei der Bestellung angeben ( üblicherweise 6, 11, 18 oder 24 mg/10ml ). So kannst dur, falls gewünscht, dem Körper nach und nach weniger Nikotin zuführen und ihn langsam entwöhnen. Ein Fläschchen mit Liquid hält bei mir eine gute Woche. Nikotin gilt übrigens nicht als krebserregend, das Nervengift macht aber stark abhängig.

Verschiedenste Modelle auf dem Markt

Ich bin weder Händler noch irgendwie mit einem Hersteller oder Verkäufer verbandelt, sondern beschreibe hier einfach meine Erfahrungen. Deshalb werden hier keine Produktempfehlungen gegeben, mit Ausnahme der, dass meiner Meinung nach die Modelle mit in Watte getauchten Liquids wenig taugen und deshalb diejenigen mit Tankbefüllung eindeutig vorzuziehen sind.

Auf Wikipedia findest du übrigens ausgewogene Informationen nach heutigem Wissensstand.

 

Patrik Maillard ist Journalist, Texter und Buchautor und wohnt in Zürich.

website: text-atelier.ch