Gastbeitrag von Kai Michaelsen
In verschiedenen Beiträgen wurden auf diesem Blog bereits Fotos von Kurztrips präsentiert, wie zum Beispiel von Chässerug, oder der Zürcher Street Parade. In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass Fotos machen auf Städtetrips nicht vergleichbar mit dem fotografieren in der Freizeit ist. Insbesondere wenn man mit seiner Familie oder mit Freunden auf Tour ist.
Kennt ihr das nicht? Man ist im Urlaub und besucht im Rahmen einer Stadterkundungstour eine Attraktion nach der anderen, um möglichst viele Eindrücke mitzunehmen. Diese Ausgangslage ist nicht immer optimal um tolle Bilder zu schiessen. Besonders wenn man bedenkt, dass das fotografieren von großen Gebäuden oder impulsanten Statuen unter die Kategorie der „Architekturfotografie“ fällt, welche zu den technisch anspruchsvollsten Bereichen der Fotografie gehört.
Wenn Hektik, Zeit- und Gruppendruck in der Fotografie aufeinander treffen, muss das fotografische Resultat meist darunter leiden. Häufig sind die Fotos verwackelt, unscharf oder schlicht weg einfach nur langweilig. Wie man auch als Hobbyfotograf diesem Phänomen erfolgreich entgegenwirken kann, ist in den folgenden drei Ratschlägen einmal zusammengefasst.
Vor dem Ausflug – Auswahl der richtigen Ausrüstung
Auf Kurztrips ist es nicht möglich die ganze Fotoausrüstung mitzunehmen. Das hängt mit dem starken Gewicht und der damit verbundenen Einschränkung der Flexibilität und Mobilität beim Sightseeing zusammen. So ist es besonders wichtig, dass das Equipment vor dem Urlaubsstart gewissenhaft ausgewählt wird. Dabei ist darauf zu achten, dass die Auswahl in jedem Fall den verschiedenen Fotosituationen im Urlaub ganzheitlich gerecht wird und zudem schnell griffbereit ist!
Der optimale Bildausschnitt
Das Problem ist häufig, dass die meisten großen Attraktionen bereits tausendfach fotografiert wurden und diese den Betrachtern oft bereits aus den Medien bekannt sind. Wie kann ein Fotograf jedoch dafür sorgen, dass er trotzdem ein spannendes Bild macht, das die Betrachter beeindruckt?
Die Herausforderung besteht darin, das Objekt aus einer ungewöhnlichen bzw. einzigartigen Perspektive abzulichten. Je nach Auswahl des Bildausschnitts, kommt auch der „Effekt“ des Fotos anders rüber. Einfach nur durch eine anderen Blickwinkel und einem dazu passenden Ausschnitt können beispielsweise Gebäude gleich viel spannender wirken. Solche Aspekte machen das Foto einzigartig und unterscheiden es gegenüber den allgemein bekannten Fotos aus den Medien. Zu beachten ist jedoch bei dieser Art des Fotografierens, dass horizontale und vertikale Linien symmetrisch ausgerichtet sind, damit die generelle Ausrichtung des Fotos stimmt.
Eine andere Möglichkeit ist es, sich auf ein bestimmtes Detail zu konzentrieren. Hierbei kann zum Beispiel bewusst nur ein Teil einer Attraktion fotografiert werden, welcher das Motiv neu und interessant wirken lassen kann. Diese Taktik kann man auch unter Einbindung seiner „Reisebegleiter“ anwenden, um anstatt der Standard Fotos (Großaufnahme: Mensch vor Attraktion) auch mal ein besonderes Foto zu schiessen. Beispielsweise mit einer Kombination zwischen einer scharfen Nahaufnahme (zum Beispiel ein Teil des Gesichts im Vordergrund) und der unscharfen Attraktion im Hintergrund.
Einbindung von Reflexionen
Häufig bieten pompöse Attraktionen wie Statuen, Königshäuser oder Burgen viel Potential für kreatives Fotografieren. Zum Beispiel durch die Einbindung von einer Glasfront oder von Wasser, kann der Fotograf Spiegelungen nutzen, um das Bild mit mehr Details zu versehen um dem Bild etwas mehr Spannung und Einzigartigkeit zu verleihen. Die richtige Einbindung von Reflexionen bringt den nötigen „Schwung“ in das Foto und so wirkt dies gleich viel beindruckender und interessanter.
Wer diese Punkte bei dem Sightseeing beachtet, kann besondere Erinnerungsfotos schiessen. Zumindest kann er damit die Grundlage schaffen, denn schließlich ist es heutzutage ganz einfach Bilder im Nachhinein am PC zu überarbeiten. Apropos PC, vielleicht sind die Aufnahmen ja sogar sogut, dass sie es wert sind, in einem Fotokalender zusammengestellt zu werden? Dann kann man seinen „stressigen Reisbegleitern“ damit an Weihnachten oder zum Geburtstag eine Freude machen. Eventuell schätzen diese dann die Kunst des Fotografierens in Zukunft mehr und lassen einem bei der nächsten Sightseeing-Tour etwas mehr Zeit zum Fotografieren!
Kai Michaelsen
hoi kai
ganz herzlichen dank für diesen interessanten gastbeitrag. was ich noch raten würde, ist die verwendung eines kleinen stativs. es gibt ja heutzutage einige kleine und sehr flexible stative, die in jede fototasche passen und die sehr gut den gegebenheiten angepasst werden können wie zum beispiel das gorillapod von joby.