weil frau limmatquai und herr indenbergenistfreiheit mit ihrer reise meine erinnerungen wachgerufen haben, erzähle ich euch noch eine geschichte aus alaska.
ich komme also via den top of the world highway nach chicken/alaska und mache natürlich einen stop. da ich zuvor durch schier endlose weiten gefahren bin, bin ich froh, wieder einmal ein restaurant aufsuchen zu können. ich bestaune die vitrine mit den vielen nuggets die dort im restaurant ausgestellt sind und quatsche etwas mit dem älteren herrn, dem das ganze gehört. nach einem warmen essen und einem längeren gepräch mit dem alten herrn bezahle ich und fahre weiter richtung tok. am ortsausgang gibt es eine scharfe linkskurve. die strasse in chicken selber ist normaler gravel bestehend aus kies und erde.
in alaska regnet es oft aus vereinzelten wolken heraus und es kann dadurch von einer furz trockenen strasse schlagartig in einen total durchnässten abschnitt übergehen… – also, ich fahre auf dem trockenen gravel in die linkskurve hinein und als ich aus der kurve rauskomme, ist die strasse lehmig und voll nass! dieser nasse, rote lehmboden ist wie schmierseife und der wagen rutscht sofort hinten weg und macht weiter kurve. ich gebe also sofort gegensteuer und dann schwenkt das hinterteil auf die andere seite aus. dieser vorgang wiederholt sich etwa vier mal, und dann muss ich aufgeben, sonst hätte sich der wagen schlicht überschlagen.
ich lasse also das steuer einfach mal los und der wagen springt über die in alaska übliche strassenböschung hinaus und ich sehe nur noch, wie ein paar tännchen links und rechts vom wagen davonfliegen. (zum glück sind die dinger dort vegetationsmässig sehr klein und auch nicht hoch) – irgendwie schaffe ich es, den wagen wieder auf die strasse zurück zu steuern und mit einem grossen bumps über die böschung hinauf stehe ich wieder auf der strasse. ich steige aus und sehe mir den wagen an. vorne links hat er einen platten und die beiden stützstangen am heck sind nicht mehr da. die habe ich dann in der schneise, die ich geschlagen habe wieder gefunden und hinten reingepackt. vom wageninneren spreche ich lieber gar nicht, es hat natürlich sämmtliche schäftchen- und auch die kühlschranktüre geöffnet und der inhalt war völlig durcheinender im wageninnern verteilt…
ich bin dann wieder zum alten herrn zurückgefahren und als der mich mit dem platten kommen gesehen hat, hat der nur gesagt „oh boy“ – danach half er mir den reifen zu wechseln und sagte noch ich solle unbedingt in tok einen neuen ersatzreifen kaufen, denn ohne einen solchen ersatzreifen zu fahren sein absolut fahrlässig hier oben…
alles in allem war ich dann wirklich sehr froh, dass mir das gerade am ortsausgang von chicken passiert ist und nicht irgendwo unterwegs im niemandsland ;-)
Apropos reisen, Strassen und … Afrika. Im Osten des Kontinents, da gibt es Strecken, da sind die Strassen ganz abhanden gekommen. Man fährt (ruckelt) dort sozusagen über pure Löcher.
ui, da muss ich wohl ein bisschen mehr aufpassen. eine abenteuerliche geschichte aus einem abenteuerlichen land :-)