nachdem die eigentlich im letzten oktober geplante lesung wegen akuten nierenkoliken abgesagt werden musste, gab endo anaconda, alias stiller has also gestern abend dann doch noch seine geschichten im zürcher kaufleuten zum besten. und wie mensch feststellen konnte, hat er sich zwischenzeitlich gut erholt und ist schon fast wieder der alte, obwohl er zu beginn sagte, dass sie ihm gleich soviel aus dem körper entfernt hätten, dass er die nächsten dreissig jahre nie wieder ins spital müsse… :-)
ich habe ja schon sein erstes buch sofareisen mit seinen kurzweiligen kolumnen, welche er damals für die berner zeitung geschrieben hatte, gelesen und war schon damals fasziniert, von den vielen fantasievollen und lustigen geschichten. und letzten herbst folgte also nun der zweite streich, ein weiteres buch mit kurzweiligen stories, welche zwischen 2007 und 2010 im zürcher tages-anzeiger erschienen sind.
endo legte gestern abend dann auch pünktlich gleich los und brachte das publikum mit seinen geschichten gleich von anfang an zum lachen. zwischendurch hat er auch ein paar lieder zum besten gegeben und auch diese texte sind ja bekanntlich auch nicht ohne. ein gelungener abend mit dem wirklich talentierten geschichtenschreiber und musiker. herrlich, wie er seine geschichten aus dem alltäglich erlebten ableitet und dann mitunter ins absurde und groteske führt.
aber irgendwie merkt mensch immer, was seine beweggründe dafür waren, denn die stories sind alle irgendwie mit dem leben verknüpft und für berner natürlich auch noch geografisch interessant, da seine geschichten meist an standorten in der stadt bern stattfinden. so konnte ich mir natürlich sehr gut vorstellen, wie er auf dem heimweg zum berner matten quartier der aare entlang schlendert, oder beim sandkasten im rosengarten mit anderen kinderwagen stossenden menschen fachsimpelt. und natürlich konnte ich es nicht lassen, ein wenig vom gestrigen abend für euch festzuhalten…
alles in allem ein absolut untehaltsamer abend mit endo anaconda und mein dank geht an dieser stelle an den metallschädel, der dafür gesorgt hatte, dass es auch mit den tickets geklappt hat. das neue buch mit dem titel walterfahren musste ich mir am ende natürlich auch noch kaufen, denn ich weiss aus erfahrung, dass so ein buch auf der toilette gold wert ist. die kurzen geschichten sind ideal für das tägliche geschäft und haben mit ein bis zwei seiten auch genau die richtige länge dafür.
»Ich bin bereit, mich ins nächste Verderben zu stürzen!«
Endo Anaconda
Genau so war’s. Ich schwör.